Emilie Bevierre-Coppermann

Emilie Bevierre-Coppermann: Meisterin der kontraintuitiven Parfümerie
Werdegang und kreative Philosophie
Emilie Bevierre-Coppermanns Weg zur Parfümeurmeisterin begann mit einer lebensverändernden Begegnung im Alter von 13 Jahren. Die Begegnung mit einem Parfümeur von Rochas entfachte ihre Leidenschaft und brachte sie auf einen klaren Weg zur Duftkreation. Sie studierte organische Chemie, bevor sie sich am renommierten ISIPCA in Versailles einschrieb und damit den Grundstein für eine außergewöhnliche Karriere legte.
Coppermann begann 1993 bei Florasynth (später von Symrise übernommen) und ist dem Unternehmen während ihrer gesamten Laufbahn treu geblieben. 2016 erhielt sie den Titel der Parfümeurmeisterin. Ihr Portfolio umfasst über 160 Düfte, für die sie mit renommierten Marken wie Balmain, Burberry, Carolina Herrera, Givenchy, Paco Rabanne und Van Cleef & Arpels zusammenarbeitete.
Was Coppermann auszeichnet, ist ihr kontraintuitiver Ansatz bei der Duftkreation. Sie liebt unerwartete Kombinationen, verwendet Holznoten in Damendüften oder integriert warme Gewürze in frische Kompositionen. Ihre Philosophie konzentriert sich darauf, etwas Disruptives und doch Harmonisches zu schaffen, wobei sie in ihrer Arbeit stets ein Gefühl von Verspieltheit und Leichtigkeit bewahrt.
Aufgewachsen bei "Hippie-Eltern" und einer Chanel-liebenden Großmutter, mag ihre vielfältige Erziehung zu ihrer einzigartigen Perspektive beigetragen haben. Sie schöpft Inspiration aus aller Welt - Reisen, Literatur, Kunst und Menschen - und beschreibt sich selbst als "echten Schwamm" für das Sammeln kreativer Ideen. Ihre ausgedehnten Reisen nach Indien, Kolumbien und Bali haben einen "unerschöpflichen Vorrat an olfaktorischen Erinnerungen" geschaffen, die ihre Kreationen prägen.
Bemerkenswerte Kreationen und Branchenanerkennung
Coppermanns Talent hat bedeutende Anerkennung in der Branche gefunden, darunter den renommierten François Coty Preis im Jahr 2018 und den Perfume Extraordinaire Award der Fragrance Foundation im Jahr 2019 für Hallucinogenic Pearl von A Lab on Fire. Ihre Kreation Savane di Seta für Salvatore Ferragamo gewann 2022 bei der Accademia del Profumo die Auszeichnung als Bester Damenduft.
Zu ihren bemerkenswerten Werken gehören ikonische Düfte wie Black XS for Her von Paco Rabanne, 212 VIP Men und CH Men von Carolina Herrera sowie Play for Him & Her von Givenchy. Ihre Nischenkreationen zeigen ihre experimentelle Seite, darunter Gardez für Mind Games und Angham für Oman Luxury.
Gardez veranschaulicht ihren unkonventionellen Ansatz und enthält eine unerwartete Popcorn-Note neben raffiniertem Leder und Zedernholz. Der Duft eröffnet mit Aprikose und Brombeerblatt, geht über in Iris und Jasmin und schafft so eine moderne Mischung, die traditionelle Duftkategorien herausfordert.
Angham demonstriert ihre Meisterschaft in orientalischen Kompositionen, indem er in der Eröffnung Safran und Nelke mit Apfel kombiniert, sich über florale Herznoten entwickelt, bevor er sich in einer reichen Basis aus Ambra, Edelhölzern und Leder niederlässt. Diese kühne Kreation zeigt ihre Fähigkeit, Komplexität mit Tragbarkeit zu verbinden.
Coppermanns Vermächtnis liegt in ihrer Bereitschaft, intuitive Risiken einzugehen und gleichzeitig technische Exzellenz zu wahren. Ihr minimalistischer Ansatz - beginnend mit einer starken Idee und darauf aufbauender Raffinesse - hat die zeitgenössische Parfümerie beeinflusst und inspiriert weiterhin neue Generationen von Parfümeuren.