Sophie Labbé

Sophie Labbé: Meisterin des emotionalen Duft-Storytellings
Von der Chemie zur Parfümerie: Eine herausragende Karriere
Sophie Labbés Weg in die Parfümerie begann mit einer unerwarteten Begegnung, die ihre gesamte Karriere prägen sollte. Nach dem Chemiestudium entfachte ein entscheidendes Treffen mit Jean Kerléo, dem legendären Hausparfümeur von Jean Patou, im Jahr 1985 ihre Leidenschaft für die Duftkreation. Dieser Moment veranlasste sie, sich an der renommierten ISIPCA in Versailles einzuschreiben, wo sie 1987 als Jahrgangsbeste abschloss, gefolgt von einer Spezialausbildung an der Givaudan Parfümerieschule in Genf.
Ihre berufliche Laufbahn erstreckt sich über drei Jahrzehnte. Sie begann fünf Jahre bei Givaudan, bevor sie 1992 zu IFF (International Flavors & Fragrances) wechselte, wo sie 27 Jahre lang ihr Handwerk verfeinerte. Im Jahr 2019 wechselte sie als Principal Perfumer zu Firmenich (jetzt dsm-firmenich) und kreiert weiterhin außergewöhnliche Düfte für renommierte Marken wie Armani, Bvlgari, Calvin Klein, Givenchy und Yves Saint Laurent.
Labbés künstlerische Vision schöpft stark aus ihren Kindheitserlebnissen, die sich zwischen dem urbanen Paris und der Landschaft der Charente-Maritime aufteilten. Diese Dualität setzte sie kontrastierenden Düften aus - von Stadtaromen bis hin zu den natürlichen Düften von Weinlesen und Meeresbrisen. Sie beschreibt ihre Parfümerie als Verkörperung von "Zärtlichkeit, Freude und Großzügigkeit" und vergleicht die Kunst der Duftkreation oft mit der Gartenarbeit, bei der Geduld und Liebe durch sorgfältige Reifung zu wunderschönen Kreationen führen.
Bemerkenswerte Kreationen und Branchenanerkennung
Sophie Labbés Portfolio umfasst zahlreiche kommerzielle Erfolge und von der Kritik gefeierte Düfte. Ihr Durchbruch gelang ihr 1996 mit Givenchy Organza, gefolgt von ikonischen Kreationen wie Bvlgari Jasmin Noir (2008), Calvin Klein Beauty (2010) und dem beliebten Salvatore Ferragamo Signorina (2011). Ihre Arbeit zeigt eine bemerkenswerte Vielseitigkeit, von den romantischen Blumennoten von YSL Parisienne bis hin zur zeitgenössischen Anziehungskraft von Rose Magnetic für Essential Parfums.
Russian Leather für Memo Paris zeigt Labbés Fähigkeit, evocative, geschichtengetriebene Düfte zu kreieren, die den Träger an bestimmte Orte und Emotionen entführen. Diese raffinierte Komposition fängt die Essenz sibirischer Wälder durch aromatische Kräuter, Leder und Hölzer ein und demonstriert ihr Talent, abstrakte Konzepte in fesselnde Duftnarrative zu übersetzen.
Im Jahr 2005 schrieb Labbé Geschichte, indem sie als erste Frau den renommierten François Coty Award (jetzt Prix International du Parfum) gewann und damit ihren Status als eine der angesehensten Parfümeurinnen der Branche festigte. Ihr kreativer Prozess beinhaltet eine enge Zusammenarbeit mit Marken, bei der sie aufmerksam deren Geschichten zuhört und gleichzeitig innovative Akzente setzt, die überraschen und begeistern. Oft beginnt sie damit, eine Geschichte für sich selbst zu schreiben, Worte in Inhaltsstoffe zu übersetzen, und glaubt, dass ein Name für das Parfüm entscheidend ist, da er das gesamte Duftkonzept verkörpert.