Louise Turner

Louise Turner: Britische Parfümeurin kreiert freudige Düfte
Von den Gärten Kents zum globalen Erfolg
Louise Turners Weg zu einer der angesehensten Parfümeurinnen Großbritanniens begann in der Landschaft von Kent, wo Wildblumen wie Geißblatt und Flieder ihre frühen olfaktorischen Erinnerungen prägten. Geboren und aufgewachsen in Südengland, verfolgte Turner zunächst eine Karriere in der Zahnmedizin, bevor ein zufälliger befristeter Job bei Quest (heute Givaudan) ihr Leben komplett veränderte. Dieser glückliche Moment Mitte der 1990er Jahre offenbarte ihr natürliches Talent für die Duftkreation.
Turner trat 1996 offiziell dem Fine Fragrance Team von Quest in Paris bei, studierte Rohstoffe und entwickelte ihr Handwerk ohne formale Ausbildung an einer Parfümerieschule. Ihr intuitiver Ansatz und ihr anerkanntes Talent führten zu ihrer aktuellen Position bei Givaudan, wo sie seit 2000 tätig ist. Während ihrer gesamten Karriere arbeitete sie mit großen Modehäusern wie Carolina Herrera, Chloé, Dior, Tom Ford und Mugler zusammen, sowie mit Nischenmarken wie Maison Martin Margiela und Jo Malone London.
Ihr charakteristischer Stil konzentriert sich auf freudige, leuchtende Kompositionen, die oft weiße Blumen wie Orangenblüte, Jasmin und Tuberose enthalten. Turner fängt meisterhaft nicht nur ihren Duft ein, sondern auch die Textur der Blütenblätter und die Freude, die sie hervorrufen. Die Natur bleibt ihre Hauptinspiration, wobei englische Gärten und spezifische Noten wie Sambac-Jasmin und Ambrettesamen häufig in ihrer Arbeit erscheinen. Ihre kreative Philosophie folgt dem Motto "Weniger ist mehr" und strebt nach Klarheit und Raffinesse in jeder Komposition.
Ikonische Kreationen und künstlerische Innovation
Turners Portfolio umfasst einige der kommerziell erfolgreichsten und von der Kritik gefeiertsten Düfte der letzten Jahrzehnte. Ihre Kreation von Good Girl für Carolina Herrera im Jahr 2016 wurde ein globaler Bestseller und erhielt 2020 einen "Breakout Star"-Award von The Fragrance Foundation. Tom Fords Lost Cherry (2018) zeigte ihre Fähigkeit, aufsehenerregende, unverwechselbare Düfte zu kreieren, die die öffentliche Vorstellungskraft fesseln.
Ihre Arbeit mit Nischenmarken demonstriert ihre künstlerische Bandbreite und kreative Freiheit. Lazy Sunday Morning für Maison Martin Margiela veranschaulicht ihre Fähigkeit, abstrakte Konzepte in olfaktorische Erlebnisse zu übersetzen, beginnend mit der Farbe Weiß, und fängt dessen leuchtende, saubere Empfindungen ein. Ihre jüngsten Kreationen für Liquides Imaginaires, darunter Blanche Bête und Âme du Cœur, zeigen ihre Vielseitigkeit über verschiedene Duftfamilien hinweg.
Turners kreativer Prozess schöpft aus vielfältigen Quellen, darunter Reisen, Kunst, Farben, Musik und Küche, insbesondere indische und thailändische Aromen. Sie betrachtet Parfüm als eine Einladung, über Schönheit nachzudenken und tiefgründige Emotionen auszudrücken. Im Februar 2025 wurde Turner zur Hausparfümeurin des historischen französischen Hauses Caron ernannt, was ein neues Kapitel markiert, in dem sie Tradition mit zeitgenössischer Vision verbinden wird. Ihr erster Duft für Caron, erwartet im Herbst 2025, verspricht, das reiche Erbe der Marke zu ehren, während sie kreative Grenzen vorantreibt.